Drive On
Andy Trinklers 8. CD ist wieder einmal eine Songwriterarbeit der Extraklasse! Der Berner erweist sich wie so oft als guter Beobachter und Erzähler, eingepackt in spannende Roadsongs mit eingängigen Melodien. Mit wunderbaren Texten, nachdenklich, feinfühlig, manchmal ironisch aber sehr kompakt und stilsicher kommt das neue Album daher, begleitet von einem tollen Artwork und den Fotos von Christian Heeb, der selber noch einen Songtext beisteuerte. Neben dieser Kooperation befindet sich mit Levelland noch ein Klassiker von James McMurtry darauf, die restlichen Songs sind Eigenkompositionen. Folk, Rock, Americana, ein bisschen Blues, Laid Back gespielt, zurückhaltend zeitlos arrangiert und interpretiert. Einmal mehr die Musik zum Unterwegssein!
Aufgenommen wurde im Zoo Studio in Bern von Rob Aeberhard (Trummer, Fitzgerald & Rimini), Mix und Mastering stammt von Oli Bösch (Züri West).
Drive On !
Zeitgeist von heute, viele Worte, viele Versprechen, viel warme Luft. Selten war’s so wenig Gold, das glänzt…. Um dann noch einen feinen, ironischen politischen Seitenhieb zu setzen: „Internet and powerlines, NRA and one way signs, politics, bankermen, republicans and gentlemen … Go ahead and drive on!“ Nicht nur der Text regt zum „immer weiter fahren“ an, auch der treibende Beat des Schlagzeugs und des Basses.
The Streets Of Another Town
Feine 12-Saiten Gitarren, irgendwo zwischen Tom Petty und Don Henley. Eine Ode an das kleine Kaff auf dem Land, an den Traum vom Weggehen und dann doch dort bleiben.
“Maybe it’s not much of a reason to stay. But I know I belong the streets of another town“.
Boring Alice
Fängt an wie ein typischer Countrysong mit Akustikgitarre und Banjo, Bluegrassstimmen im Refrain, ehe der Song mit einer düsteren Baritongitarre schliesslich in eine veritable Rocknummer abdriftet. Dazu eine (wahre) Geschichte über das Verlassen und verlassen werden, über das Hadern mit dem Schicksal ohne das sich viel dabei ändert.
DJ’s Last Stand
Gestrandet in einer nichtssagenden Stadt, flüchtige Bekanntschaften, wie ein Schauspiel, jedem seine Rolle – und morgen schon vergessen. Und man wünscht sich den langweiligen Song vom DJ, so dass man mit gutem Gewissen das Bier austrinken und verschwinden kann…
After The Fight
Captain Sparrow machte uns zu Piraten – wenn auch nur für einen Samstagabend. Eine ruhige, akustische Ballade darüber, wie es auch noch hätte sein können.
„We sailed the wide open sea with Captain Sparrow right beside. Turned us into pirates for a Saturday night, bound for the island after the fight”
Und so endet die Geschichte schliesslich: „I don’t know if I ever said thank you for passion, time and for your love”
They Don’t Know Anything
Die Party ist vorbei, alle Gäste sind gegangen. Alle, ausser der Gastgeberin und dem Musiker – und eine Flasche Spanischer Rotwein. „If they don’t know anything, they don’t know anything about us”. Meisterhaftes Storytelling!
Rita and The Gun
Fotograf Christian Heeb (heebphoto.com) schrieb diesen Text, als er an der Serie American Dreamscapes arbeitete. Ein Song um die Verlierer des amerikanischen Traums, Trailertrash, Perspektivenlosigkeit, Alkohol, Drogen und immer die Waffe in der Schublade.
Levelland
Levelland erschien 1995, und praktisch seit diesem Zeitpunkt gehört der Song zum Repetoir – bis heute. Höchste Zeit also, ihn endlich auf CD zu veröffentlichen, diesen Song über das langweilige Präriekaff irgendwo in Texas, treffend formuliert von James McMurtry.
Another Rocket Man
Du sitzt an der Bar und mit einem Mal kommt sie herein mit dem Neuen im Schlepptau. Nicht ganz ernst gemeinte Eifersuchts- Songstory für Bass, Drums und ein Arsenal an Slidegitarren, gewürzt mit dem Chorgesang der ‚Long Gone Daddys‘.
Not Sure If You’ll Like
Die rosarote Brille, alles ist gut, alles wird noch besser, Bedenken werden locker in den Wind geschlagen, bis – ja, bis wann? Ein Generationen-Zwiegespräch um Lebenserfahrung und „ab durch die Mitte“.
Dashee
Wieder das Thema aus „Drive on!“, aber diesmal persönlicher betrachtet. Man haut ab lange vor Tagesanbruch und fährt planlos durch die Nacht um Antworten zu finden, die es vielleicht gar nicht gibt. „Two more hours of nothing to say, two more hours to the break of day”